Kommentare auf dem Video-Portal Youtube gehen nicht selten unter die Gürtellinie. Google möchte nun das Niveau erhöhen, indem Nutzer Klarnamen statt Pseudonymen nutzen. Nutzer, die auch Google+ verwenden, erhalten die Möglichkeit in Zukunft mit dem vollständigen Namen zu kommentieren. Noch ist es keine Pflicht.
Der Dialog lässt sich verneinen. Doch Googles Bestrebung nach Verschmelzung der Accounts ist bereits ersichtlich. Grund dafür könnte das sein, was Analysten bereits erkannt haben: Youtube verkommt oft zum Platz für Beleidigungen, Sexismus, Hass und Rassismus. Zwar bietet Youtube die Funktion “Als Spam melden” an, doch scheint diese nicht wirklich effizient zu sein.
Google möchte dem bunten Treiben ein Ende setzen. Wer identifiziert werden kann, benimmt sich – so zumindest die Theorie. Nutzer mit Google+-Profil bekommen daher bereits seit 29. Juni eine Meldung angezeigt, welche es ermöglicht seinen Klarnamen aus dem “Social Network”-Profil zu übernehmen. Dem Nutzer steht es frei zu entscheiden, ob die Frage mit dem blauen auffälligen Button “Weiter” oder mit einem unauffälligen grauen Button “Ich möchte meinen vollständigen Namen nicht verwenden” beantwortet wird. Beim versehentlichen Klick auf “Weiter” oder die Enter-Taste wird automatisch auf den Klarnamen, inklusive Profilfoto, umgestellt.
Kein Klarname? Youtube fragt nach dem Grund
Immerhin hat der Nutzer die Möglichkeit bei Bestätigung zu entscheiden, ob vorher hochgeladene Videos und erstellte Kommentare unter dem alten Pseudonym erhalten bleiben oder der Klarname übernommen wird. Wenn der Nutzer den Klarnamen auf Youtube nicht verwenden möchte, muss Youtube ein Grund angegeben werden. Im Blog-Eintrag erklärt Youtube, dass man sich bewusst sein, dass nicht jeder unter seiner korrekten Identität kommentieren möchte. Sechs Antwortmöglichkeiten werden vom Video-Portal vorgegeben:
- In meinem Kanal geht es um eine Show oder eine Figur
- In meinem Kanal geht es um einen Musikkünstler oder eine -gruppe
- In meinem Kanal geht es um ein Produkt, ein Unternehmen oder eine Organisation
- Der Name meines Kanals ist aus anderen Gründen bekannt
- Ich nutze meinen Kanal für private Zwecke und kann meinen richtigen Namen nicht verwenden
- Ich bin mir noch nicht sicher und entscheide mich später
Laut Youtube geht es bei der Benutzung des Klarnamens nicht darum Spam zu vermeiden. Vielmehr soll die Auffindbarkeit des Profils durch Freunde erleichtert werden. Auch sei der Youtube-Nick bei vielen Nutzern nicht mehr erwünscht. Zuletzt berichteten wir von der neuen Funktion auf Youtube Gesichter unkenntlich machen zu können.