Facebook hat die ersten Quartalszahlen seit dem Börsengang veröffentlicht. Anleger sind enttäuscht: Einen Verlust von 157 Millionen fuhr das Social Network ein und führte zum Rekordtief der Aktie.
Es war kein gutes Quartal für Facebook. Die laufenden Kosten fraßen die Einnahmen auf. Für das Unternehmen bedeutet dies einen Verlust von 157 Millionen Dollar (umgerechnet 128 Millionen Euro). Die Meldung führte dazu, dass die Aktie auf einen neuen Tiefstand rutschte. Laut Firmenchef Mark Zuckerberg gibt es viele Herausforderungen, die man angehen wird.
Dabei hatte Facebook im Vorjahreszeitraum noch Gewinne in Höhe von 240 Millionen Dollar einfahren können. Grund für die Verluste sind Investitionen in neue Produkte (z.B. Facebook Camera), Marketing und Technik. So kaufte Facebook mehrere Unternehmen, wie die Gesichtserkennung Face.com auf.
Steigende Umsätze und Mitgliederzahlen bei Facebook
Die Entwicklung verläuft gut. Während es im Dezember noch 845 Millionen Nutzer waren, stiegen diese Zahlen über 901 Millionen im März auf 955 Millionen Mitglieder im Juni diesen Jahres. Ähnlich gut entwickeln sich die Werbeeinnahmen, die auf 992 Millionen Dollar stiegen (Anstieg um 28 Prozent). Im zweiten Quartal stieg der Umsatz auf 1,18 Milliarden (32 Prozent). In der Kasse hat Facebook rund 10,2 Milliarden Dollar. Ein Großteil davon stammt vom Börsengang im Mai.
Facebook-Aktie fällt auf 24,10 Dollar
Facebooks Aktie fiel auf ein Rekordtief von 24,10 Dollar. Im Vergleich dazu mussten Aktionäre beim Börsengang noch 38 Dollar zahlen. Facebooks Internetspiele-Partner Zynga vermeldete kurz vor dem Rückgang des Aktienpreises ebenfalls einen Verlust. Das Social Network verdient an jedem Spieler, der Zynga besucht, um dort Cityvill oder Farmville zu spielen. Immerhin machte der durch Zynga generierte Umsatz 15 Prozent vom gesamten Facebook-Umsatz aus.
Facebook-Werbeanzeigen auf Smartphones die Lösung?
Fraglich bleibt, ob Facebooks Geschäftsmodell in Zukunft eine Chance hat. Für viele ist Facebook-Werbung nicht rentabel. So zog sich General Motors in der Vergangenheit aus dem Netzwerk zurück und will nur noch die eigene Facebook-Seite pflegen. Werbung sei zu teuer und bringe nichts. Größte Herausforderung ist für Facebook der mobile Markt. Rund 543 Millionen Nutzer besuchen das Netzwerk vom Smartphone oder Tablet aus. Auf den mobilen Geräten werden Werbeanzeigen aber sehr selten ausgeliefert.
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