Bei Facebook macht derzeit ein Bild mit Text die Runde. Nutzer versuchen auf diese Weise den Facebook-AGB zu widersprechen. Es geht um die kommerzielle Nutzung ihrer Daten. Experten sind der Meinung, dass dies juristisch nichts bringt. Doch was hilft wirklich?
Das Bild ist eines der beliebtesten Bilder, die gerade im deutschsprachigen Raum kursieren. Es soll direkt an Facebook gerichtet sein und fängt mit “Aufgrund der neuen AGB’s in Facebook Widerspreche ich hiermit der kommerziellen Nutzung meiner persönlichen Daten” an. Nutzer versuchen Facebook dem Sammeln von Texten, Fotos, persönlichen Daten und Bildern gemäß BDSG einen Riegel davor zu schieben. Seit mehreren Tagen kursiert das Bild mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift auf dem sozialen Netzwerk. Tausende Nutzer haben es geteilt oder selbst veröffentlicht.
Brief an Facebook ist sinnvoller
Viele Nutzer denken sie haben juristisch damit alles richtig gemacht. Der Widerspruch gilt allerdings als nicht zugegangen. Zwar veröffentlicht der Nutzer es auf der Facebook-Seite, allerdings muss er auch Facebook zugegangen sein. Das ist aber beim Posten auf der Pinnwand nicht der Fall. Das soziale Netzwerk muss die Meldung nicht zur Kenntnis nehmen. Tatsächlich müssten Nutzer, die gegen die Verwendung ihrer Daten protestieren möchten, einen Brief an Facebook schreiben, der dem sozialen Netzwerk direkt zugeht. Facebook muss dann aber dem Änderungswunsch nicht widersprechen. Wahrscheinlicher ist dann, dass Facebook das Nutzerprofil sperrt.
Facebook-AGB wurden gar nicht verändert
Abgesehen davon wurden die AGB aktuell nicht verändert. Die letzte Änderung fand am 8. Juni statt. Damals änderte Facebook die Datenverwendungsrichtlinien und die Erklärung der Rechte und Pflichten. Etwa 0,04 Prozent der Nutzer beteiligten sich am Protest. Es handelt sich folglich bei dem aktuell kursierenden Bild um einen Fake. Solche Falschmeldungen werden “Hoax” genannt. Sie sorgen für großen Wirbel, sind aber nicht wahr. Dass viele Nutzer auf den Hoax hereinfallen, lässt vermuten wie wenig Nutzer tatsächlich die AGB komplett gelesen bzw. die letzte Änderung überhaupt zur Kenntnis genommen haben. Davon abgesehen hat der Text einige grammatikalische Fehler.
Facebook wertet derzeit Nutzerdaten aus, um auf ihrer Plattform personalisierte Anzeigen zu schalten – so heißt es in den aktuellen Nutzungsbedingungen. Personenbezogene Informationen werden entfernt bevor die Daten Werbepartnern und Kunden zur Verfügung gestellt werden, heißt es in den Datenverwendungsrichtlinien.
Privatsphäre-Einstellungen kontrollieren
Nutzer, die mit den aktuellen Datenverwendungsrichtlinien nicht einverstanden sind, bleibt nur eins: Das Netzwerk zu verlassen oder genau darauf zu achten, welche Daten eingegeben werden. Des Weiteren ist die Kontrolle der Privatspähre-Einstellungen wichtig.

Widerspruch gegen Facebook-AGB