Ein neuer Trojaner, der Facebook-Accounts übernimmt, ist aufgetaucht. Microsoft warnt davor. Denn er kann Spamnachrichten absenden. Getarnt als Browsererweiterung für Google Chrome oder Mozilla Firefox gab es bereits erste Angriffe in Brasilien.
Der Trojaner wurde auf den Namen „JS/Febipos.A“ getauft. Abgesehen hat er es vor allem auf Facebook-Konten. Einmal installiert prüft der Trojaner, ob der Nutzer bei Facebook eingeloggt ist. Anschließend postet die bösartige Erweiterung im Namen des Nutzers Links zu Videos über Mobbingopfer und zu einer Werbung für Autos. Gepostete Nachrichten sind in Portugiesisch. Facebook hat bereits eingegriffen und Links zu Videos entfernt (etwa zum Video „15-jähriges Bullying-Opfer begeht Selbstmord, nachdem es seine Brüste auf Facebook entblößt hat“).
Setzt Likes, tritt Gruppen bei und teilt Inhalte
Betroffen sind auch Freunde: Auf ihren Profilseiten setzt der Trojaner Kommentare und bewirbt zum Beispiel günstige Leasingraten für Fahrzeuge. Zu den weiteren Aktionen des Febipos-Trojaners, zählen Klicks auf „Gefällt mir“, Gruppenbeitritte, Gruppeneinladungen und das Teilen von Inhalten. Sogar Chat-Nachrichten an Freunde verschickt er. Bei der Analyse stellte Microsoft fest, dass die Like-Zahl der von der Malware beworbenen Facebook-Seiten stark ansteigt. Bei einer Seite stieg die Zahl von 2.746 auf 3.177 Likes – in wenigen Stunden.
Einmal mit dem Trojaner infiziert aktualisiert sich der Trojaner von selbst. Er lädt dabei eine Konfigurationsdatei auf den Rechner des Nutzers. Sie enthält Befehle zur Browsererweiterung und ermöglicht es dem Trojaner auf das Facebook-Konto zuzugreifen. Updates zieht der Trojaner laut Microsoft über folgende URLs:
- Unter Chrome: du-pont.info/updates//BL-chromebrasil.crx
- Unter Firefox: du-pont.info/updates//BL-mozillabrasil.xpi
Bisher tauchte der Trojaner nur in Brasilien auf. Allerdings dauert es meist nicht lange, bis er modifiziert in anderen Ländern und Sprachen auftaucht. Er breitet sich schnell aus! Nutzer sollten darauf achten, welche Erweiterungen im Browser laufen und den Virenscanner aktuell halten – auch wenn noch unklar ist welche Systeme schon infiziert sind und wie er sich genau installiert.
[Quelle: Microsoft-Blog]