Google hat den Suchmaschinenmarkt fest im Griff. Dass der Konzern viele Daten sammelt, ist auch kein großes Geheimnis. Die neue Suchmaschine DuckDuckGo verspricht keine Daten der Anwender zu sammeln und als Alternative zum Datenkraken Google ebenfalls gute Suchergebnisse.
Suchmaschine Google kam mit einem frischen und einfachen Design, sowie guten Suchergebnissen schnell an die Spitze im Suchmaschinenmarkt. Alternative Anbieter wie Yahoo oder Bing genießen (zumindest hierzulande) nur ein Schattendasein. Laut Comscore werden etwa 96 Prozent aller Suchanfragen von Google bedient. Bing kommt auf nur ein Prozent und Yahoo liegt sogar darunter. Doch jetzt will DuckDuckGo punkten. Vor allem mit besserem Datenschutz. US-Amerikaner Gabriel Weinberg arbeitet bereits seit vier Jahren an seiner Suchmaschine. Es soll weder User-Tracking, noch Filter Bubbles geben. Das sind die meist kritisierten Punkte bei der Google-Suche. Ergebnislisten sollen für alle Nutzer gleich und vor allem gut sein.
DuckDuckGo ohne Filter Bubble
Filter Bubble bezeichnet das Vorgehen von Google: Es werden bei den Suchanfragen von Nutzern Profile angelegt, die wiederum zukünftige Suchanfragen berücksichtigen. Daher erhält jeder Suchende individuelle und persönliche Suchresultate. Natürlich nutzt Google die Nutzerprofile auch für zielgruppengerechte Werbeanzeigen. DuckDuckGo soll zwar ebenfalls mit Werbeanzeigen Geld verdienen, allerdings sollen diese klar sichtbar und unabhängig von vorherigen Suchanfragen anzeigt werden.
Zugriff auf Wikipedia und andere Dienste
DuckDuckGo nutzt für die Erstellung der Suchergebnisse Portale wie Wikipedia, die Suchmaschine Wolfram Aplha oder die Bewertungsseite Yelp. Auf Informationen von Yahoo und LastFM soll DuckDuckGo ebenfalls zugreifen. Demnach indiziert die Suchmaschine WEbseite wie Google, Bing, Yandex und Baidu nicht selbst. Langfristig sieht Weinberg aber keinen Weg vorbei einen eigenen Crawler zu entwickeln.
Im oberen Bereich zeigt DuckDuckGo außerdem, je nach Abfrage, eine Box mit allgemeinen Informationen – etwa einen Ausschnitt aus dem Wikipedia-Eintrag (siehe z.B. die Suche nach „nano aquarium„). Dabei erinnert DuckDuckGo etwas an MetaGer. Die Metasuchmaschine war vor zehn Jahren beliebt und legt ebenfalls keine Nutzerprofile an.
DuckDuckGo ist übersichtlich
Die DuckDuckGo-Ergebnisslisten sind übersichtlich. Vor jedem Suchergebnis ist eine kleine Abbildung (Favicon). Je nach Suche werden dem Anwender an der rechten Seite Suchvorschläge gemacht. Bei Google befinden sich diese unterhalb der Suchergebnisseite. Im Gegensatz zu Google bietet DuckDuckGo keine Seitenweise Auflistung. Stattdessen erweitern sich die Suchergebnisse, wenn der Anwender an das Seitenende gescrollt hat automatisch.
Etwas sieht DuckDuckGo wie Google in den früheren Jahren aus. Es gibt noch keine Bilder, Videos oder News in den SERPs (Search Engine Result Pages). Für optimale Suchergebnisse sollte der Anwender in den Einstellungen die Region auf „Germany“ und die Sprache auf „Deutsch“ stellen. In den Settings lassen sich übrigens auch Farb-, Schrift- und Layout-Einstellungen durchführen.
Erfinder Weinberg hat sich realistische Ziele gesetzt. Derzeit soll er Angaben der Washington Post zufolge 0,2 Prozent aller Suchanfragen abdecken. Er peilt etwa 1 Prozent an. Derzeit führen Nutzer ein paar Millionen Suchanfragen auf DuckDuckGo aus.

DuckDuckGo – weniger Spam und echter Datenschutz