Die Mozilla Foundation folgt mit Firefox 22 Apple und dessen „Cookies sind böse“-Stategie. Bei der neuen Firefox-Version wird der Browser standardmäßig keine Cookies mehr von Drittanbietern akzeptieren. Es werden also nur noch Cookies von der besuchten Seite selbst akzeptiert. Einige sprechen von einem „atomaren Erstschlag“ auf die Werbeindustrie.
Am 01. April diesen Jahres soll Firefox 22 herausgebracht werden. Bis dahin haben Werbeindustrie und Publisher Zeit sich anzupassen. Denn mit der neuen Version wurde ein Cookie-Blocker für Drittanbieter-Webseiten implementiert. Stanford-Student Jonathen Mayer erklärt die neue Firefox-Policy in seinem Blog. Er hatte zuvor eine Firefox-Erweiterung entwickelt, die Third-Party-Cookies blockt. Nun wird sie direkt in Firefox integriert.
Aktuell akzeptiert der Google-Browser Chrome alle Cookies. Beim Internet Explorer werden praktisch alle Cookies akzeptiert. Safari ist dagegen einen Weg gegangen bei dem nur noch „First-Party“-Cookies akzeptiert werden. Cookies von Drittanbietern akzeptiert der Safari-Browser nicht mehr. Die neue Firefox-Policy in Version 22 wird genau wie bei Safari aussehen. Eine Ausnahme gibt es dennoch: Third-Party-Cookies werden akzeptiert, wenn der Nutzer die Webseite zuvor besucht hat.
Praktisch soll mit Firefox 22 verhindert werden, dass Nutzer mit Cookies in Werbeanzeigen oder Widgets (wie etwa die Facebook-Like-Box) zugebombt werden, wenn sie Webseiten besuchen. Cookies von Webseiten, die ein Anwender nicht sieht, werden blockiert. Schon lange konnten Anwender dies im Browser aktivieren. Nun ist es automatisch in Firefox ab Version 22 integriert. Nach einem Update bleiben gesetzte Cookies bestehen. Nutzer müssen diese also einmalig von Hand löschen (falls gewünscht).
Atomarer Erstschlag gegen Werbeindustrie?
Benutzer begrüßen die Änderungen. Sie werden beim Surfen nicht mehr so gut analysiert. Es wird erschwert ihnen passende Werbeanzeigen anzuzeigen. Anbieter von Tracking-Diensten und Onlinewerbung werden dadurch gezwungen den Anwender um Erlaubnis zu fragen, ob sie Third-Party-Cookies setzen dürfen. Von einem atomaren Erstschlag zu sprechen – wie Mike Zaneis auf Twitter – ist allerdings übertrieben. Safari blockt Cookies etwa seit zehn Jahren. Der Effekt ist gering: Es gibt zahlreiche Lücken, um die Sperre auszuhebeln.