Medienkonzern Holtzbrinck will das deutsche soziale Netzwerk StudiVZ retten. Im Gegensatz zu Facebook schwächeln die VZ-Netzwerke deutlich. Deutlich macht sich dies an den Nutzerzahlen, die bei StudiVZ, SchülerVZ und MeinVZ stark geschrumpft sind. Jetzt soll wieder neues Geld investiert werden.
Nur noch fünf von 16 Millionen Mitgliedern sind bei den VZ-Netzwerken aktiv. Facebook dagegen geht demnächst an die Börse und wächst stetig weiter. Gegenüber der “Welt Kompakt” erklärte Geschäftsführer von Holzbrink Digital, Markus Schunk, dass ein Relaunch von StudiVZ im Sommer diesen Jahres geplant ist. Dann sollen auch die Nutzerzahlen wieder steigen.
Klar gewesen sei Schunk schon früher, dass ein Mithalten mit Facebook unmöglich wäre. Allerdings solle in der Nische ein Alternativangebot geboten werden. Hierfür werden auch Investitionen getätigt. In Sachen Daten- und Jugendschutz sieht Schunk viele Vorteile gegenüber Facebook. Vor allem Schüler- und Studenten sollen mit den VZ-Netzwerken in Zukunft wieder mehr und zielgerichteter bedient werden. “Facebook mit mehr als 800 Millionen Mitgliedern auf der ganzen Welt könne dies gar nicht leisten”, so Schunk gegenüber Welt.
Im Herbst hatten die VZ-Netzwerke einige neue Features und ein Redesign erhalten. Auch wurde die Website-Performance nach eigenen Angaben verbessert. Gebracht hatte es den Besucherzahlen nach scheinbar wenig.
Bislang kursieren im Netz Einstellungsgerüchte. Die Webseite wannstirbtstudivz.de sagt etwa den Tod des sozialen Netzwerks voraus – der ist für den 11. Mai 2012 um 17 Uhr datiert. Tatsächlich fallen die Benutzerzahlen linear.
Bitter ist die aktuelle Lage von StudiVZ für Holtzbrink gleich doppelt. Vor einigen Jahren sollte es einen Deal geben bei dem die VZ-Netzwerke an Facebook verkauft werden. Damals scheiterten die Verhandlungen. Laut Schunk lag es nicht an Holtzbrink Digital, sondern an datenschutzrechtlichen Auflagen, die so nicht beeinflussbar waren.
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